Presseerklärung des DISSENT!-Netzwerkes
Vom 19.-21 Januar 2007 fand in Bremen das erste DISSENT!-Treffen im Jahr der G8-Proteste statt. DISSENT! ist eine regelmäßige Zusammenkunft von linksradikalen Gruppen. Der Anlass des Treffens war die Vorbereitung der Proteste gegen den G8-Gipfel im Juni in Heiligendamm. Mehr als 200 VertreterInnen trafen sich in 20 verschiedenen Arbeitsgruppen und auf gemeinsamen Plena. Ziel des Treffens war, die gemeinsamen Planungen gegen das Teffen der G8 zu diskutieren und voranzutreiben.
Im Juni treffen sich im Ostseebad Heiligendamm bei Rostock die VertreterInnen der wirtschaftlich und militärisch führenden Staaten des Nordens. Die G8 sind in einer Welt der Ausbeutung, Armut und Unterdrückung, der Globalisierung des Krieges, des sozialen Angriffs und der Migrationsbekämpfung zentrale Knotenpunkte im institutionellen Apparat der herrschenden Weltordnung. Das Dissent-Netzwerk wird mit offensiven und kreativen Blockadeaktionen dieser Politik die Legitimität verwehren.
Das Treffen begrüßte die schon bestehende Initiativen zur Verhinderung des G8 Treffens:
- Die Blockade des Flughafen Rostock-Laage, die von einem breiten Bündnis aus Friedensgruppen und antimilitaristischen Initiativen getragen wird.
- Die Kampagne BlockG8-bewegen.blockieren.bleiben, die zu massenhaften Blockaden der Zufahrtswege zum Gipfel aufruft.
- Die P.A.U.L.A. Initiative, die zu dezentralen Blockaden rund um den Gipfelort aufruft.
Hervorgehoben wurde, dass gerade die gegenseitige Akzeptanz und das Zusammenspiel der unterschiedlichsten Aktionsformen die Stärke dieser Konzepte ausmache. Rosa Camper, Pressesprecherin des Netzwerk erklärte dazu: "Wir werden mit Zehntausenden während des Gipfels auf den Straßen zwischen dem Flughafen Rostock-Laage und Heiligendamm unterwegs sein. Wir werden die RepräsentantInnen der herrschenden Verhältnisse dieser Welt an der Fortführung ihrer Politik hindern."
Bezug nehmend auf die Hausdurchsuchungen in München am 17. Januar 2007 erklärte sie weiter: "Staatliche Einschüchterungsversuche durch Repression gegen Einzelne werden uns nicht aufhalten. Im Gegenteil: sie sind ein Grund mehr entschlossen und vor allem gemeinsam unseren Protest auf die Straße zu tragen. Unser Widerstand ist mehr als legitim, er ist notwendig."
Um den notwendigen Widerstand möglich zu machen fordert DISSENT! vom Land Mecklenburg-Vorpommern und den örtlichen Verantwortlichen Plätze und Infrastruktur für alle für den Protest notwendigen Vorhaben. "Denn auch uns ist daran gelegen, die zahlreichen Demonstrationen und Aktionen nicht im Chaos versinken zu lassen. Die GipfelgegnerInnen müssen sich zwischen den Aktionen ausruhen und miteinander diskutieren können, denn wer sich den G8 einlädt, lädt sich auch den Widerstand ein. Und wir kommen ganz bestimmt."