Aktionsnetzwerk globale Landwirtschaft

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Inhaltsverzeichnis

Aktionen 2009

Besetzung der geplanten Ferkelproduktionsanlage am 17. April bei Alt Tellin in McPomm voller Erfolg!

Etwa 150 Menschen beteiligten sich von Freitag bis Sonntag an der symbolischen Besetzung und unterstützten den Sternmarsch der BI. Bilder der Aktion

Sonne, Wind, gute Laune, Musik, grossartige vegane Küche, viel Material und tatkräftige Unterstützung durch FreundInnen vor Ort und AnwohnerInnen liessen die Besetzung zu einem grossartigen event werden. Trotz der extrem kalten Nächte und der latenten Bedrohung durch Faschos haben wir den Platz in Besitz genommen, unseren Protest visualisiert auf den zur Verfügung stehenden Wänden, sowie durch das Abstecken der Dimensionen der gigantischen Hallen auf dem geplanten Gelände, uns getroffen und vernetzt miteinander und Anlagegegnern vor Ort, viel diskutiert, u.a mit einem Genossen aus Polen, der dort gegen grosse Schweinmastanlagen kämpft, und den "Kameraden" vom nationalen Widerstand so einiges bezüglich der Arbeitsbedingungen in diesen Anlagen hätte erzählen können.

Viel positives feedback in der lokalen Presse, und viel Beifall auf der Kundgebung beim Sternmarsch sowie unzählige Gespräche lassen ein gutes Gefühl zurück, auch in Bezug auf die (möglicherweise notwendige) Wiederholung und Verstärkung dieser Aktion.

Grüsse und Gratulationen auch an die GenossInnen in Holland, die eine Guerilla Gardening Aktion auf einer von Straathoffs Anlagen gemacht haben. Bilder der Aktion

Googel-Karte von der Gegend um Alt Tellin:

Lageplan

hier auch noch eine weitere interessante seite: das Widerstandhaus in Neu-Plötz

via campesina Aktionstag 17.4.2009

Wie jedes Jahr ruft via campesina am 17. April den internationalen Aktionstag für Ernährungssouveränitat aus, auch Tag der Landlosen genannt. Dieses Jahr wird das Aktionsnetzwerk sich gemeinsam mit der Bürgerinitiative Leben am Tollensetal gegen den geplanten Bau von Europas grösster "Ferkelproduktionsanlage" engagieren.

Wir wollen am 17.4. in Alt-Tellin den (zukünftigen) Bauplatz für diese Anlage besetzen. Lagekarte ansehen (PDF)Am 18.4. plant die BI einen Sternmarsch, mit anschliessendem Fest und vielen inhaltlichen Beiträgen.

Der Treffpunkt für die Besetzung ist um 13 Uhr am Bahnhof Sternfeld. Kontakttelefonnummer wg. Abholen und sonstiger logistik (ab Donnerstag abend): 0160 91543155 !

Wir werden vor Ort eine grosse überdachte Halle als zentralen Ort haben, es gibt eine Vokü und für Freitag und Samstag abend Kulturprogramm (Filme, Musik, Theater). Übernachtet wird in kleinen Zelten, bringt, wenn ihr könnt, Ersatzzelte mit, für Leute, die kein eigenes haben. Bei bedarf gibt es auch Betten, bitte im Vorfeld Heinz kontaktieren: heinz (at) kashipur.info

Heinz koordiniert auch die Logistik, also wendet euch mit praktischen Angeboten ("ich kann einen Generator mitbringen") am besten ab ihn.

Aufruf zum Aktionstag 17.4.2009

Protokoll des Treffens mit der BI

Für den Stand der Vorbereitungen lest doch bitte das Protokoll Vorbereitungstreffen 21.3.

Aufruf von la via campesina zum Aktionstag 2009

Hintergrundinfos von la via campesina zum 17. April (in english)

Flyer Aktionstag zum download


Veranstaltungen:

Schmarsow bei Demmin, 28.3., 20 Uhr: Theater am Rand spielt "Mitten in Amerika"

Ein Stück nach dem Roman von Annie Proulx: Bitterböse, grimmige, komische Geschichten um Wasser, Boden, Öl, Windräder und Schweinefarmen in Texas und Oklahoma; im Gemeindehaus Schmarsow

plus Infos vom Aktionsnetzwerk und der BI! Kartenvorbestellung/Kontakt: Ulenkrug@t-online.de

Berlin, 25.3., 19 Uhr, Café Grössenwahn/K 9, Kinzigstraße 9, Friedrichshain

Mobilisierungsveranstaltung zum via-campesina-Aktionstag am 17.April

globale industrielle Landwirtschaft: Factory Farming, Klima und Landkämpfe

Filme, Vortrag & Diskussion plus Infos zur Aktion in McPomm

Rostock, 2.4., 20:00 Uhr im Peter von Weiss- Haus (Hdf), Doberaner Strasse 21

Infoveranstaltung zur geplanten Landbesetzung am 17.April in Alt Tellin (MV) Kurzfilme, Vortrag & Diskussion

Eberswalde, 2.4., 18:00, Studi-Klub:

Infoveranstaltung mit Film "Farm without farmers" zu Paraguay plus Aktions-Input

Demmin,6.4., 19.30, Ort: Hotel Pommernland, Meisengrund 13

Infoveranstaltung zu Landvertreibungen in Brasilien und la via campesina mit 2 Aktivisten vom MST plus Input zur Gesamtproblematik und Aktionsinfos


Greifswald, 7.4., 19.30, IKUWO

Infoveranstaltung mit Film "Farm without farmers" zu Paraguay, Vertretern der BI Tollensetalund Aktionsinfos

Berlin, 8.4., 19 Uhr: FDCL - SOJA, SCH(W)EIN UND WIRKLICHKEIT

Das Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika lädt ein zur Informationsveranstaltung über die Folgen von Soja-Monokulturen in Paraguay und Tier-Fabriken in Deutschland

Filmvorführung: Farms without Farmers (mit deutschen Untertiteln) und anschließend Vortrag mit Diskussion

Versammlungsraum im Mehringhof, Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin: Mittwoch, 8. April 2009 um 19:00 Uhr


!!!neue Kontaktadresse!!! des Aktionsnetzwerks: globale-landwirtschaft@so36.net  !!!


Was alles passiert um den 17. April 2009,

dem internationalen Aktionstag von Via Campesina – Tag der Landlosen

17. April, Freitag um 10.00 protestiert FIAN vor der paraguayanischen Botschaft in Berlin für “Land zum Leben – Agrarreformen in Paraguay”

Freitag um 11.00 protestieren attac und Nandu vor dem Kanzleramt gegen "Noch mehr Vertreibung für Futter?”, und fordern: “Stoppt den Neubau von Ferkelfabriken und Mastanlagen!"

Freitag um 20.00 Veranstaltung (Gespäch, Film und Musik) mit dem Titel: Die Landlosenbewegung MST, Präsident Lula und das Agrobusiness, im Vivo Art Space, Cantianstr. 21, Berlin ( HYPERLINK "http://www.vivoartspace.com/"www.vivoartspace.com) (mit Angélica Kuhn (Secretaria Nacional do MST), Marcelo Netto Rodrigues (Journal Brasil de Fato), Achim Wahl, Leiter des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Sao Paulo (2000-2004), Thilo F. Papacek, Politologe, Redaktion Lateinamerika Nachrichten, Hélio Seródio Trio (Baiao / Musik aus dem Nordosten Brasiliens)

Freitag ab 13.00 symbolische Besetzung der geplanten Ferkelproduktionsanlage in Alt Tellin (McPomm) mit dem Aktionsnetzwerk globale Landwirtschaft unter dem Motto “Hier Gülle, dort Hunger - Rettet das Landleben” wird gegen die Vertreibung der Landbvölkerung in vielen Ländern durch das globalisierte industrielle Landwirtschaftssystem und für Ernährungssouveränität protestiert. ( HYPERLINK "http://www.globale-landwirtschaft.net/"www.globale-landwirtschaft.net)

Samstag 18. April Sternmarsch der Bürgerinitiative “Leben am Tollensetal”, 14.00 Beginn, Kundgebung in Alt Tellin 15.30, 16.00 Dorffest; unter dem Motto: “Rettet das Landleben”

Feldbesetzungen und Protestaktionen gegen die Aussaat von transgenem Saatgut:

Vom 17. bis zum 19. April Aktionswochenende mit angekündigter Widerbesetzung geben gegen den Gentech-Schaugarten in Üplingen (Sachsen Anhalt). (genfeldbesetzung.blogsport.de)

18./19.4. bei Kitzingen (Kreis Würzburg): Saatgut-Tauschbörse mit öffentlicher Gegensaat auf Genmaisfeld Alle Aktionen beziehen sich auf Via Campesina und zeigen Solidarität mit deren Zielen und Kämpfen!


17. und 18. April 2009 vor und zur KWS in Einbeck: Radtouren und Demo

Radtour zur Demo: 17.4. 9.30 Uhr Witzenhausen Nordbahnhof: Treffpunkt für Witzenhäuser

11:00 Uhr Hauptbahnhof Göttingen, Treffpunkt für alle Göttinger

11.30 Uhr Kundgebung an der Uni Göttingen, Platz der Göttinger Sieben, Nähe Zentrales Hörsaalgebäude 13:00 Uhr Abfahrt dort an der Uni

18.4.: 8:30 Uhr Abfahrt in Stöckheim

10 Uhr, Kornhaus, Raiffeisenstraße in Einbeck: Große Demonstration für eine gentechnikfreie Landwirtschaft

17. bis 19. April in Üplingen (30 km westlich Magdeburg): Öffentliche Besetzung "Reclaim the Biotechfarm" (am 13.3. wurde das besetzte Feld geräumt)

18./19.4. bei Kitzingen (Kreis Würzburg): Saatgutmarkt mit öffentlicher Gegensaat auf Genmaisfeld


weitere inhaltlich interessante links:

Reader "Sch(w)ein und Wirklichkeit", informiert über die Auswirkungen der Agrarindustrie in Europa (inkl. Fallbeispiel McPomm) und Südamerika

BUND Studie mit Zahlen (und einer Kurz-Zusammenfassung) über den Flächenverbrauch von Futtermittel und Agrosprit-Anbau in Lateinamerika

COP15 - Mobilisierung zum Klimagipfel in Kopenhagen

Im Dezember 2009 findet in Kopenhagen der nächste "Weltklimagipfel", d.h. die 15. COP (conference of the parties) des UNFCCC (Klimarahmenkonvention der vereinten Nationen) statt. Die internationale Mobilisierung dorthin ist im Anlaufen, und auch Teile des Aktionsnetzwerkes wollen sich dort einbringen. Dazu wollen wir wie bisher schon im Vorfeld die Zusammenhänge zwischen industrieller Landwirtschaft und Klimawandel thematisieren, aber auch die Bedrohung v.a. armer Menschen, Klein- und SubsistenzbäuerInnen im globalen Süden durch den Klimawandel ganz konkret, sowie durch Klimapolitik und falsche Lösungen (Bioenergie, "grüne Wüsten", der ländliche Raum als Kohlenstoffsenke).

mehr bald hier...

minutes of the first meeting on agriculture beim Vorbereitungstreffen am 14./16.3. in Kopenhagen

small farmers cool the planet via campesina text zu bäuerlicher Landwirtschaft und Klimawandel (englisch)

POZNAN press release von via campesina zur COP 14 in Poznan, Dezember 2008 (englisch)

global land grab Text von Klaus Pedersen zu Biokolonialismus (veröffentlicht in der JW, 28.4.)

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Aktionen und Veranstaltungen 2008

Klima- und Antiracamp 2008

Reclaim your Market

Am Montag, den 18.8., blockierten rund 300 AktivistInnen einen ALDI-Markt in Hamburg-Altona. Diese Aktion brachte die Idee eines gemeinsamen, übergreifenden Klima- und Antira-Camps auf den Punkt. Das Event war öffentlich angekündigt, der Ort jedoch blieb bis zuletzt unbekannt.

Überraschend besuchten zuerst rund 25 Möhren und Rettiche den Supermarkt und eigneten sich mehrere Obst- und Gemüsekisten, sowie Schokolade an. Das fanden zwei Supermarktangestellte gar nicht gut und stellten sich in den Ausgang. Die Kisten gelangten dennoch wohlbehalten auf die Straße, auch wenn sich von den Anwesenden niemand recht ihrer annehmen wollte.

In der Zwischenzeit war es unabhängig davon einigen AktivistInnen gelungen, das Dach des Supermarkts zu erreichen. Sie entrollten Transparente ("Globale Soziale Rechte aneignen!", "Supermärkte = Klimakiller", "Luxus für alle = Bio für alle") und wendeten sich in Redebeiträgen an die mittlerweile zahlreichen und neugierigen PassantInnen. Vor dem Supermarkteingang formierten sich acht "Tomaten", die singend und Flyer verteilend die Inhalte unter die Leute brachten. Die Polizei hatte Wind von der Aktion bekommen und riegelte den Supermarkt ab. Die Aktion war jedoch bereits voll im Gange, die 300 CampteilnehmerInnen waren vor dem Supermarkt eingetroffen. Die Stimmung war sehr gut und viele kreative Beiträge gaben ein gutes Gesamtbild ab.

Ziel der Aktion war es, die Geschäftspolitik von Supermarktketten anzuprangern. Supermärkte sind ein entscheidender Kristallisationspunkt insbesondere der zerstörerischen und ausbeuterischen Auswirkungen der industrialisierten Landwirtschaft in der bestehenden globalen kapitalistischen Produktionsweise. Diese lassen sich anhand von Supermärkten sehr gut veranschaulichen. Von repressiven Arbeitsbedingungen (im Supermarkt ebenso wie in der Produktion), Umweltzerstörung, Dumping, sklavereiähnlicher und rassistischer Ausbeutung insbesondere von MigrantInnen und Landlosen, Klimawandel bis hin zur Zerstörung und Enteignung kleinbäuerlicher Landwirtschaft. Die damit verbundenen sozial-ökologische Kämpfe und Konfliktlinien um Globale Soziale Rechte finden darin ihren Ausdruck. Ein vor dem ALDI-Markt improvisiertes Straßentheater des Camps führte dies anschaulich vor Augen. Der Ort der Aktion war so gut verdeckt, dass selbst die Pressekontaktperson vom Camp bis kurz vor Beginn nicht wusste, wohin sie die vielen Presseleute lotsen sollte. Trotzdem war die Presseresonanz zahlreich und positiv. Insgesamt fügten sich die Beiträge und Ereignisse zu einer sehr gelungenen und erfolgreichen Aktion zusammen.

Fotos von der Aktion

Aufruf Reclaim your Market

Flyer (pdf)

Blockade der weltweit größten Agrodieselanlage ADM

Im Rahmen des Hamburger Klimacamps beteiligten sich heute über 250 Menschen an einer Blockade der weltweit größten Agrodieselanlage der Welt. Diese Anlage im Hamburger Hafen wird vom Agrarhandelskonzern Archer DanielsMidland (ADM) betrieben. Hier wird Gensoja aus Südamerika und Palmöl von den gerodeten Regenwaldflächen Indonesiens für die deutschen Autos verarbeitet. In zwei Demonstrationszügen zogen die Klimaschutzaktivisten zu der Agrodieselanlage und versperrten die beiden Zufahrtsstraßen und damit den Tanklasterverkehr. Eine Demonstration mit RadfahrerInnen startete am Hamburger Hauptbahnhof und fuhr durch die Hamburger Innenstadt vorbei an den Büros der Agrarhandelskonzerne Bunge und ADM mit Tochteruntermehmen Töpfer. Ein zweiter Demonstrationszug begann im Wilhelmsburg. Dort gab es eine Zwischenkundgebungen an einer Tankstelle und einem Hersteller für Mastfutter. Während eine der beiden Zufahrtsstraßen für eine lange Zeit bockiert werden konnte (hier war eine Demonstration angemeldet), räumte die Polizei nach etwa 20 Minuten die zweite Blockade. Doch inzwischen herrschte in dem Gebiet ein totales Verkehrschaos mit sehr langen LKW-Staus. Also insgesamt eine sehr erfolgreiche Aktion. Anschließend besuchte noch eine Gruppe einen Hersteller für Mastfutter und verteilte im Gelände Flugblätter an die Angestellten bevor sie auch dort von der Polizei vertrieben wurden.

Die KlimaschützerInnen protestierten mit ihrer Aktion gegen die industrielle und am Weltmarkt orientierte Landwirtschaft, die immer mehr die kleinbäuerliche Produktion verdrängt. Die industrielle Landwirtschaft ist eine wesentliche Ursache der weltweiten Erwärmung. Sie trägt mit einem massiven Düngemittel- und Pestizideinsatz, der Massentierhaltung und der Abholzung der Regenwälder um bis zu 32% am Anstieg der Treibhausgase in der Atmosphäre bei. Damit ist die industrielle Landwirtschaft Klimakiller Nr. 1 - noch vor der Energiewirtschaft. Umgekehrt schafft der Klimawandel auch enorme Probleme für die kleinbäuerlichen Betriebe.

Die industrielle Landwirtschaft mit ihren Monokulturen sichert den Großgrundbesitzern hohe Profite. Die Vormachtstellung der Saatgut- und Chemiekonzerne wie BASF, Bayer, Syngenta, Monsanto, Dupont, der Agrarhandelskonzerne wie ADM, Cargill, Bunge, der Supermarktkonzerne wie WalMart, Metro, Carrefour und der Lebensmittelkonzerne wie Nestle und Unilever hat eine hochgradige Abhängigkeit der bäuerlichen Landwirtschaft von diesen Konzernen hervorgerufen und zugleich Hunger und Unterernährung im globalen Süden zugespitzt.

Seit einigen Jahren gibt es eine Orientierung auf "Energiepflanzen". Auf riesigen Flächen werden die Rohstoffe für die Agrofuels angebaut. In den USA ist das besonders Mais, in Südamerika Zuckerrrohr und Gensoja, in Indonesien Palmöl und in Europa Raps. Der industrielle Anbau auf Monokulturen beschleunigt die Vergiftung der Böden und des Grundwassers. Die CO2- Bilanz der industriellen Herstellung von Biodiesel durch Agrofuels ist vernichtend. Es wird bei den meisten Rohstoffen sogar mehr CO2 als bei der herkömmlichen Ölgewinnung produziert. Die Orientierung auf Agrofuels hat zu einer Verknappung der Lebensmittel geführt und hat dadurch maßgeblich die enorme weltweite Verteuerung der Lebensmittel zu verantworten. ADM ist außerdem maßgeblich am Raubbau-Konzern Wilmar beteiligt. Wilmar betreibt in Indonesien Palmölplantagen mit einer Gesamtfläche von mehr als 200 000 Hektar. UmweltschützerInnen überführten den Konzern im Juli 2007 der illegalen Brandrodung in Indonesien. ADM weigert sich bislang, auf Kahlschläge im Regenwald und auf die Vertreibung der indigenen Bevölkerung zu verzichten. Jährlich werden in der Raffinerie in Hamburg 350.000 Tonnen Palmöl verarbeitet.

Nur eine grundlegende Landreform und eine radikale Umgestaltung der Anbauweise in Richtung einer klimaschonenden und ökologischen Landwirtschaft kann den Welthunger beseitigen und die durch den Klimawandel hervorgerufenen sozialen Verwerfungen minimieren.

Fotos von der Aktion

Aufruf ADM

Hintergrundmaterial zu Konzernen für die Klima-/Antira-Camp-Aktion HH am 19.8.08 pdf-Datei

The future is not what it used to be… Klimawandel und kapitalistische Krise – was macht die radikale Linke? pdf-Datei


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17. April 2008: Internationaler "La Via Campesina" Aktionstag in Berlin

"Biosprit macht Hunger" - mit einem Riesentransparent, das AktivistInnen an der Brandwand der Shell-Tankstelle Nähe Görlitzer Bahnhof herunterließen, Samba-Musik und Riesenpuppen machten ca. 60 Bewegte trotz Regen ganz schön was her. Diese Aktion, die anschließende Demo und eine symbolische Landbesetzung auf dem Heinrichplatz fanden statt im Rahmen des kleinbäuerlichen Aktionstages von "La Via Campesina", der alljährlich am 17. April begangen wird.

Fotos gibt es unter: http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/170408via_campesina.html

Im gleichen Zusammenhang gab es bereits am Sonntag eine Fahrraddemo in Falkenberg (Elster) zu einem geplanten Genversuchsfeld des Chemiekonzerns BASF. Auf dem Feld pflanzten die DemonstrantInnen zahlreiche gentechnikfreie Kartoffeln ein, so dass der Versuch nicht mehr mit vertretbarem Aufwand wissenschaftlich auswertbar ist. Ein anwesender Vertreter der BASF deutete bereits an, dass die BASF so zur Aufgabe des Versuches gezwungen ist. Bericht siehe: http://de.indymedia.org/2008/04/213360.shtml

In "La Via Campesina" haben sich weltweit Landlose, bäuerliche Gewerkschaften, LandarbeiterInnen und indigene Gemeinschaften organisiert. Gemeinsam treten sie für eine nachhaltige Landwirtschaft, Klimagerechtigkeit, Landreformen, freie (Arbeits-) Migration und Ernährungssouveränität ein. Jedes Jahr gedenkt das Netzwerk am Aktionstag dem Massaker im Jahr 1996 in Brasilien, bei dem 19 Mitglieder der Landlosenbewegung MST von Paramilitärs ermordet wurden.

In diesem Jahr beteiligten sich Menschen in über 20 verschiedenen Ländern in Asien, Europa, Afrika sowie in Süd- und Nordamerika. Es wurden Versammlungen, Filmvorführungen, Aktionen auf Gen-Feldern, Demonstrationen und Fahrradkorsos organisiert. Dabei wurde immer wieder auf die prekäre Situation der KleinbäuerInnen, auf spezifische Probleme vor Ort und auf die Gefahren einer zunehmenden Kommerzialisierung und Industrialisierung in der Landwirtschaft hingewiesen, während gleichzeitig den Forderungen des Netzwerks Nachdruck verliehen wurde. In Europa gab es neben den Aktionen in und bei Berlin u.a. Protestaktionen vor dem Agrochemie-Konzern Syngenta in der Schweiz, eine Fahrraddemo in Paris, sowie Protestaktionen in Schweden, Spanien und Belgien. Siehe die weltweite Eventliste auf der Webseite von la Via Campesina zum Aktionstag: http://www.viacampesina.org/main_en/index.php?option=com_content&task=view&id=512&Itemid=1

+ + Ab 9. April in Berlin + + Biodiversitätsfenster bei "Kraut und Rüben" (Oranienstr. 15) Bücherauswahl bei Oh 21 (Oranienstr. 21) Ausstellung zu Via Campesina im Cafe Morgenrot (Kastanienallee 85)

+ + 13. April in Falkenberg + + 14 Uhr Fahrraddemo und Aktion auf einem Genversuchsfeld ab Bahnhof Falkenberg/Elster (Brandenburg)

+ + 15. April in Berlin im NewYork 59 (Mariannenplatz) 19.00 Vokü, 20.00 Veranstaltung: Biodiversität - Klimawandel und die Vernichtung von biologischer Vielfalt

+ + 16. April in Berlin + + 14 Uhr Infoveranstaltung zu Via Campesina/ zum Aktionstag im „Flora Soft“/ Landwirtschaftliche Gärtnerische Fakultät (Invalidenstr. 42) 19.30 Uhr Infoveranstaltung "Biosprit macht Hunger" im LUX (Schlesischestr. 41)

+ + 17. April in Berlin + + 12.30 Uhr Protestaktion: Tankstelle Ecke Görlitzer- /Skalitzerstr. 13.30 Uhr Fest am Heinrichplatz: Film, Musik, Vokü und Infos


Mehr Informationen: www.viacampesina.org


Aufruf von La Via Campesina, 2008

COP9/MOP4: das Aktionsnetzwerks globale Landwirtschaft ist dabei!

Im Mai findet in Bonn die 9. Vertragsstaatenkonferenz zur Konvention über biologische Vielfalt (CBD), kurz COP9, und die 4. Verhandlung zum Biosicherheitsprotokoll (Cartagena-Protokoll), kurz MOP4, statt.

Wir protestieren gegen die stetig zunehmende Privatisierung und Kommerzialisierung von Natur und biologischer Vielfalt. Auch die CBD ist daran beteiligt.

Mehr Informationen dazu unter www.biopiraterie.de [1]


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GEN–VERSUCH der BASF in FALKENBERG(Elster) STOPPEN!

Auch im Jahr 2008 ruft „Via Campesina“, ein weltweites Netzwerk von BäuerInnen, Landlosen und LandarbeiterInnen, am 17. April zu einem globalen Aktionstag gegen alle Formen der Unterdrückung der ländlichen Bevölkerung auf.

Gentechnikkonzerne wie BASF und Monsanto versuchen mit der Etablierung von Genpflanzen die Landwirtschaft und die BäuerInnen weltweit unter Kontrolle zu bekommen. Mit Patenten auf ihre Pflanzen soll der selbstbestimmte Umgang mit Saatgut und Züchtung unterbunden werden. Deswegen wehrt sich Via Campesina weltweit gegen die Pläne der Gentechnikkonzerne.

Erneut plant der weltweit größte Chemiekonzern BASF einen Gentechnik-Versuch in Brandenburg – diesmal in Falkenberg (Elster)/ Ortsteil Grassau. Dort sollen von Ende April 2008 bis zum Jahr 2012 gentechnisch veränderte Kartoffeln angebaut werden...

Wenn wir das zulassen!

In Müncheberg (Märkisch-Oderland) haben sich die Menschen dem Vorhaben des Konzerns bereits erfolgreich in den Weg gestellt. Ihre Proteste erwirkten einen Beschluss der Müncheberger Stadtverordnetenversammlung gegen den geplanten Versuch und einen Rückzug des Flächeneigentümers. Dort wird es keinen Gentechnik-Versuch geben.

LASST UNSEREN PROTEST GENAUSO STARK WERDEN!!!

FAHRRAD-DEMO

Sonntag, 13.04.08, 14 Uhr

vom Bahnhof Falkenberg (Elster) zum Versuchsfeld

mit anschließender

KARTOFFEL-VERBUDDELAKTION

BITTE KARTOFFELN MITBRINGEN!!!

(Die Aktion soll eine wissenschaftliche Auswertung des Versuches unmöglich machen.)

Barnimer Aktionsbündnis gegen Gentechnik


Weitere Aktionen am 17.04. in Berlin:


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Aktionen und Veranstaltungen 2007

3. Juni '07: Aktionstag "Globale Landwirtschaft & G8"

Working group G8 and agriculture

Le réseau d’action agriculture globale mobilise contre le G8

La Red de Acciones Agricultura Global mobiliza en contra la cumbre del G8

La Rete di Azioni Agricoltura Globale si mobilita contro il vertice del G8

A Globális mezõgazdasági akcióhálózat fellép a G8-Csúcs ellen


Globale Landwirtschaft in katastrophalen Zuständen

Jedes Jahr sterben weltweit 30 Millionen Menschen an den Folgen von Hunger und Unterernährung. Unterschiedliche Prozesse wie erzwungene Marktöffnungen, Preisdiktate durch Supermarktketten oder die Subventionierung der Lebensmittelproduktion für den Export zerstören systematisch die Existenzgrundlagen unzähliger Kleinbauern und -bäuerinnen insbesondere in den ärmeren Ländern. Monokulturen und Massentierhaltung haben katastrophale Auswirkungen auf natürliche Ressourcen wie Böden, Wasser oder biologische Vielfalt. Und auch die Qualität von Nahrungsmitteln wird hierdurch stark in Mitleidenschaft gezogen. Global agierende Konzerne des Nordens wie Monsanto oder Bayer eignen sich genetische Ressourcen des Südens mit Hilfe so genannter "geistiger Eigentumsrechte" an und versuchen so, die Kontrolle über die Produktion von Nahrungsmitteln zu gewinnen. Mit anderen Worten: Sie bestimmen, was, wo, wie und für wen angebaut wird. Aber auch in den industrialisierten Ländern herrschen ruinöser Preisdruck und massive Konzentrationsprozesse in der Landwirtschaft. Vor allem Kleinbauern und -bäuerinnen haben bei dieser Entwicklung keine Chance. Höfesterben ist die Folge.

Widerstand formiert sich

Weltweit organisieren sich Kleinbauern und -bäuerinnen, LandarbeiterInnen und Landlose, um ihre Interessen gegen Großgrundbesitzer, Großkonzerne, Regierungen und internationale Institutionen durchzusetzen. Sie besetzen Land, kämpfen gegen die Privatisierung von Wasser, brennen Genfelder ab, gründen Kooperativen sowie Erhaltungsprojekte für ihr traditionelles Saatgut. Sie kämpfen gegen die zerstörerische, neoliberal zugespitzte Agrar- und Fischereipolitik und sie kämpfen für Ernährungssouveränität, d.h. für das Recht, ihre Landwirtschaft und ihre Ernährung selbst zu bestimmen. Bei Gipfeltreffen internationaler Organisationen wie der Welthandelsorganisation WTO, dem Internationalen Währungsfonds IWF und der Weltbank sowie den G8-Treffen der reichsten Industrieländer werden die Widersprüche zwischen der herrschenden Politik und den Forderungen nach einer anderen, d.h. nicht-industrialisierten und nicht-kapitalistischen Landwirtschaft deutlich. PolitikerInnen, BürokratInnen und VertreterInnen des Agrobuisiness sprechen von Hunger- und Armutsbekämpfung, verfolgen aber eine Politik, die zu mehr Vertreibung, Hunger und rasant wachsender Ungleichheit führt. Hiervon profitieren vor allem transnationale Konzerne und Großagrarier weltweit. In Solidarität mit dem weltweiten Widerstand und weil Nahrungsmittel und Landwirtschaft Lebensgrundlage für alle sind, tragen wir den Protest zum G8-Gipfel nach Heiligendamm.

Mehr dazu findet sich in diesem Artikel breiter ausgeführt.


An folgenden Terminen sind wir bzw. werden wir mit verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen an die Öffentlichkeit (ge)treten:


3.-11. März '07: Infotour

Ausgerüstet mit zwei Fotoausstellungen, zwei Tonnen Orangen, Veranstaltungen und Infomaterial zog Anfang März eine 9köpfige Aktionsgruppe quer durch Österreich und Deutschland und erreichte am 11. März als letzte Station ihrer Tour Berlin. Es ging um sämtliche Facetten globaler Landwirtschaft, zentraler Aufhänger waren jedoch die katastrophalen Arbeits- und Lebensbedingungen migrantischer LandarbeiterInnen in der industrialisierten Landwirtschaft in Europa. Diashow über die Infotour Ein ausführlicher Bericht der Tourgruppe siehe bei Indymedia


17. April '07 VC-Aktionstag:

Am globalen Aktionstag von Via Campesina gab es in etwa 15 deutschen Städten Aktionen, Filmvorführungen und Infostände.

Fotos: [2]


19./20. Mai '07: 3. Europäische Tagung zur Saatgut-Erhaltung

Tagung in Halle/Saale von europäischen Initiativen und AktivistInnen, die den öffentlichen Zugang zu alten landwirtschaftlichen Sorten erhalten und fördern, um Alternativen zur kapitalistischen Landwirtschaft und besonders deren Saatgutproduktion aufzubauen. Infos: [3] Fotos: [4]


21. Mai '07: Protest zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt

Protest in Gatersleben gegen die Freisetzung von genmanipuliertem Weizen und Erbsen in der Genbank Gatersleben, die ein bedeutendes Zentrum für die Vielfalt alter Sorten genau dieser Arten ist. Infos: [5] Fotos: [6]und [7]


3. Juni '07: Aktionstag "Globale Landwirtschaft & G8"

Da die zerstörerischen Zustände und Entwicklungen in der Landwirtschaft nach dem G8 wohl nicht behoben sein werden, planen wir über den G8 hinaus weitere Aktionen, Veranstaltungen und Kampagnen. Die nächsten Anlässe werden unter anderem sein:


23.-27. Juni '07: Economic Partnership Agreement-Treffen zwischen der EU und den AKP-Staaten (77 Staaten aus Afrika, der Karibik und dem Pazifik) Thema: bilaterale Freihandelsabkommen


Mai '08: UN-Konferenz zur Konvention über biologische Vielfalt (COP9) in Bonn


An unserem "Aktionsnetzwerk Globale Landwirtschaft" sind Einzelpersonen genauso wie Menschen aus unterschiedlichen Gruppen, Zusammenhängen und Netzwerken beteiligt, unter anderem aus der BUKO-Kamagne gegen Biopiraterie, dem Barnimer Aktionsbündnis gegen Gentechnik und dem attac-AgrarNetz. Gemeinsamer Nenner ist, dass wir angesichts der haarsträubenden Verhältnisse in der globalen Landwirtschaft aktiv werden wollen. Wir essen jeden Tag - es geht uns alle an!


Wir brauchen noch viel Unterstützung bei Planung und Umsetzung. Macht alle mit! Über Spenden, egal in welcher Höhe, freuen wir uns! Umweltgruppe Ökogeist e.V. Konto: 314 000 233 4 Sparkasse Barnim BLZ 170 520 00 Stichwort: "Globale Landwirtschaft"


Konkret:

  • Kurzprotokoll des zweiten Treffens des "Aktionsnetzwerks globale Landwirtschaft" Anfang Dezember 06
  • Ergebnisprotokoll des ersten Treffens des Kampagnenschwerpunkts "globale Landwirtschaft" innerhalb der G8 Mobilisierung

Wie Weiter nach dem G8? Erste Perspektiven!


Kontakt über e-mail: g8_landwirtschaft@yahoo.de

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