G8-Camp in Bützow im Internet buchbar - Organisator sucht Partner / Vereine im Boot

SVZ 2. März 2007

Bützow (efpe) • Abenteuer in Bützow: Das Camp für Gegner des G8-Gipfels ist jetzt im Internet buchbar. Für 85 Euro (Einzelticket) können Interessierte vom 1. bis 10. Juni in der geplanten Zeltstadt im Bützower Gewerbegebiet campieren. Gruppen- und Familientickets sind pro Person günstiger zu haben. Auf der Internetseite www.g8-gute-nacht-camp.de werben die Organisatoren um Buchungen. Möglich wären 15000 Besucher (SVZ berichtete).

Interessant zu lesen ist das Anmeldeformular. Viele persönliche Details haben potenzielle Bützow-Schläfer anzugeben: so z.B. Geburtsdatum oder Geschlecht. Das habe praktische Hintergründe, sagt Organisator André Harder vom „Büro VIP“. So müssten z.B. Besucher, die allein anreisen, mindestens 18 Jahre alt sein. Ob Männlein oder Weiblein kommt, bestimme die Zahl der Toiletten für das jeweilige Geschlecht.

Für Globalisierungsgegner, die im Juni in Bützow übernachten und in Rostock oder Heiligendamm an Veranstaltungen teilnehmen wollen, fragen die Organisatoren ab, wer am Konzert „Deine Stimme gegen Armut“ am 7. Juni im Rostocker IGA-Park teilnehmen möchte. „Damit wir ein Verkehrskonzept ausarbeiten können“, so Harder. Auch auf unterschiedliche Wünsche von Gästen geht das Büro VIP ein. Es bietet z.B. ein Ticket für den Verkehrsverbund Warnow mit an, will vorab wissen, ob Teilnehmer mit oder ohne Pkw bzw. Zelt anreisen. Erfahrung: „Jungs möchten noch Platz in ihrem Zelt haben, Mädchen reisen lieber in Gruppen an.“

Das Camp solle „selbst zur Bühne für Workshops, Diskussionsrunden oder Seminare“ werden. Schon jetzt lägen viele Zusagen vor: von Gewerkschaften, Umweltverbänden; aus der Region vom Verein „Gutshaus Hermannshagen“. Auch andere Vereine wollen das Podium nutzen: Miniaturstadt Bützow und Rühner Klosterverein werden im Camp für ihre Sache werben. Für den Festival-Charakter sollen Konzerte sorgen.
André Harder ruft die örtliche Wirtschaft auf, sich um Aufträge zu bewerben: „Wir wollen Ende März das Versorgungskonzept stricken.“ Ein Bäcker und ein Getränkehandel der Region haben die Chance bereits genutzt.