Schon wieder brennen Autos

MOPO vom 24.02.2007

Vier Wagen eines Dienstleisters aus Niendorf angezündet / Politischer Hintergrund gilt als sicher
THOMAS HIRSCHBIEGEL
Peterwagen aus ganz Hamburg rasten zum Tatort nach Niendorf, Experten von Staatsschutz und die Spurensicherung rückten aus: Schon wieder brannten in Hamburg Autos. Ein politischer Hintergrund gilt als sicher.

Die vier Renault Kangoo der Dussmann-Dienstleistungsgruppe waren gerade zwei Tage alt. Jetzt haben sie nur noch Schrottwert. Alle vier brannten in der Nacht zum Freitag um 3.20 Uhr auf dem Parkplatz der Hamburger Dussmann-Niederlassung am Ernst-Mittelbach-Ring in Niendorf aus.

Gleich nebenan ist die Kursana-Residenz, die auch zum Unternehmen gehört. Mit 50500 Mitarbeitern in 28 Ländern ist das Berliner Unternehmen eines der ganz Großen in der Branche. Firmensprecher Steffen Ritter: "Wir können uns den Anschlag überhaupt nicht erklären. Unser Unternehmen ist nie bedroht worden." Ritter bestätigte allerdings, dass Dussmann das Catering im Bundestag macht. Ein mögliches Motiv? Die Staatsschutzabteilung prüft diese Spur.

In den letzten Monaten hatten in Hamburg mehrfach Autos prominenter Wirtschaftsbosse und Politiker gebrannt. Täter waren militante Gegner des kommenden G-8-Gipfels in Heiligendamm.

In den letzten Wochen fackelten aber auch diverse andere Privat- und Firmenwagen ab. Mehrfach waren große Geländewagen betroffen. Die Tat militanter Öko-Aktivisten? Die Kripo tappt im Dunkeln: Noch nie konnte sie einen der "Auto-Hasser" fassen.