Schleswig-Holstein schickt 1000 Polizisten zum G8-Gipfel

Ostsee Zeitung 22. Februar 2007

Kiel/Schwerin (dpa) Zur Unterstützung ihrer Kollegen in MV will die Landespolizei Schleswig-Holstein etwa 1000 Beamte zum G8-Gipfel nach Heiligendamm schicken. Wenn man die weltweite Sicherheitslage betrachte, werde klar, wie wichtig dieser Einsatz sei, sagte Landespolizeidirektor Wolfgang Pistol gestern in Kiel. Ein erstes Kontingent sei vom 21. bis 28. Mai in MV. Etwa 750 Kollegen würden folgen und bis zum 10. Juni bleiben. Zu den Hauptaufgaben gehören Objekt- und Streckenschutz sowie der Einsatz bei Demonstrationen. Der Einsatz sei für die schleswig-holsteinischen Beamten nichts Neues. Bereits im vergangenen Sommer hätten sie während des Besuches des amerikanischen Präsidenten George Bush in MV und zur Fußball-WM ihren Kollegen geholfen. „Die Unterstützung in Heiligendamm ist aber sowohl personell stärker als auch zeitlich länger“, sagte Pistol.

Nach Polizeiangaben sind während des Gipfeltreffens rund 15 000 Beamte im Einsatz. Neben Schleswig-Holstein schicken auch alle anderen Bundesländer sowie Bundespolizei und das Bundeskriminalamt Kräfte.

Innenminister Lorenz Caffier (CDU) hat unterdessen angekündigt, mit Blick auf den G8-Gipfel für einen „fairen Ausgleich“ der Lasten zwischen Land und Kommunen zu sorgen. So seien mit den betroffenen Landkreisen Bad Doberan und Güstrow sowie der Stadt Rostock Verwaltungsvereinbarungen getroffen worden, die zusätzliche Ausgaben der Kommunen in den Bereichen Katastrophenschutz und Rettungswesen regelten. Im Zusammenhang mit den Camps der Gipfelgegner will das Innenministerium zudem eine „moderierende Rolle“ zwischen den Kommunen und den Protestvertretern einnehmen. Die Schätzungen zur Anzahl der möglichen Gipfelgegner variierten zwischen 50 000 und 250 000.