G8-Gipfel in Heiligendamm größte Herausforderung für Landespolizei

NDR 14. Februar 2007

Das G8-Gipfeltreffen Anfang Juni in Heiligendamm ist für die Landespolizei nach eigenen Angaben die größte Herausforderung ihrer Geschichte. “Wir benötigen daher die Hilfe der Bundespolizei und des Bundeskriminalamtes”, sagte der Leiter der Abteilung Polizei im Innenministerium, Frank Niehörster. Insgesamt werden rund um das Treffen der Staats- und Regierungschefs vom 6. bis 8. Juni mehr als 10.000 Polizisten im Einsatz sein. Mecklenburg-Vorpommern kann davon selbst nur rund 5.500 Beamte stellen.

Internationale Zusammenarbeit der Polizei
Die Zusammenarbeit mit den übrigen Bundesländern bezeichnete Niehörster als sehr gut. Die zuständigen Stellen seien seit 15 Monaten dabei, den Einsatz rund um das Treffen zu planen. Zudem habe die Bundeswehr Hilfe in Fragen von Unterbringung und Logistik zugesagt. Auch mit internationalen Sicherheitsstellen stünden die Behörden ständig in Kontakt, erklärte Niehörster. Auf Terror-Anschläge gebe es bislang keine Hinweise. Allerdings mache die zentrale und leicht zugängliche Lage des Tagungsortes Heiligendamm die Sicherung der Veranstaltung nicht einfach, erklärte Niehörster.

Jeden Tag eine Großdemonstration
Von den ursprünglich 200.000 angekündigten Globalisierungsgegnern gehen die Veranstalter inzwischen nicht mehr aus. Mit mehreren Zehntausend müsse aber gerechnet werden. Globalisierungsgegner der Organisation Attac erwarten rund 50.000. Vom 2. bis zum 10. Juni seien für jeden Tag Großdemonstrationen geplant. Greenpeace plane für den 7. Juni einen Sternmarsch aus vier Richtungen, der BUND demonstriere am 5. Juni in Rostock. Auch die evangelische Kirche habe Aktionen vorgesehen.

Höhepunkt der Protestbewegung
Attac hatte den Gipfel zuvor als “der Jahreshöhepunkt” der globalen Protestbewegung bezeichnet. Mit größeren Gewaltausbrüchen rechnet die Organisation nach eigenen Angaben nicht. Aktionen einiger “Irrationaler” seien zwar nicht auszuschließen. Die Warnungen von Verfassungsschützern und Politikern vor drohenden Anschlägen wies die Organisation aber als “Stimmungsmache” zurück. Das zentrale Protestereignis werde die internationale Demonstration am 2. Juni in Rostock werden.