Körting erwartet Krawalle beim G-8-Gipfel - Innensenator: Mehr linke Störer als bei WM

Berliner Morgenpost 23. Januar 2007
Berlin - Beim G-8-Gipfel im Juni in Heiligendamm werden mehr als 10 000 Polizisten im Einsatz sein. Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD), der gleichzeitig Vorsitzender der Innenministerkonferenz ist, erwartet massive Störungen aus der linken Szene. "Innerhalb des linksextremistischen Spektrums wird es Menschen geben, die mit dem Ziel anreisen, Krawall zu machen, vielleicht auch Gewalttaten gegen Polizeibeamte zu verüben", sagte er der Morgenpost.

Die linke Szene ähnele der der Hooligans. "Sie wird sich auch nicht nur auf Mecklenburg-Vorpommern beschränken, sondern über Deutschland hinausgehen", warnte der Innensenator. "Die Wahrscheinlichkeit, dass die beschriebene Szene dort auftritt, ist größer als die von Hooliganismus während der WM. Es sei allerdings ein Glück, dass der Gipfel nicht inmitten einer Großstadt stattfinde. "Ich erwarte hier aber auch keine terroristischen Anschläge."

Körting warnte davor, von der Gesetzgebung zu viel zu erwarten. "Wir sind alle nüchtern genug, um zu wissen, dass auch das detaillierteste Gesetz zur Bekämpfung des Terrorismus nicht ausschließt, dass Ihnen potenzielle Täter durch die Lappen gehen." Kein Innenminister dieser Republik könne garantieren, dass es keinen terroristischen Anschlag in der Bundesrepublik Deutschland geben wird. "Wer das behauptet, könnte ebenso prophezeien, es werde keinen Mord oder keinen Totschlag mehr geben."

Als Schwerpunkte der Innenminister für das Jahr 2007 nannte Körting die Bekämpfung des Terrorismus, etwa im Rahmen einer Anti-Terror-Datei und einer besseren Vernetzung der Sicherheitsbehörden in Europa. Natürlich gehe es immer auch um die Bekämpfung von Kriminalität.

dfs
Aus der Berliner Morgenpost vom 23. Januar 2007