Baubeginn für Sicherheitszaun in Heiligendamm

Ostseezeitung 11. Januar 2007

Heiligendamm wird für das G8-Gipfeltreffen eingezäunt. Der Bau der 13 Kilometer langen und 2,50 Meter hohen Einfriedung hat gestern begonnen.

Börgerende (OZ) Im Beisein der Polizei begannen gestern zwischen Heiligendamm und Börgerende (Landkreis Bad Doberan) die Arbeiten für den Bau des 13 Kilometer langen Sicherheitszauns rund um Heiligendamm für das Weltwirtschaftstreffen im Juni.
Eine Brücke über den Zufluss zum Conventer See wurde mit Balkenpaketen verstärkt, eine Baustraße angelegt.

So fleißig im Bereich der Jemnitz-Schleuse gearbeitet wurde, so beharrlich schwiegen die Bauarbeiter. Auskunft verboten. Das sei Bestandteil einer Belehrung gewesen, die die am Bau beteiligten Firmen über sich ergehen lassen mussten. So die Auskunft der Geschäftsführung der Brünnich Bau GmbH aus Kühlungsborn.

Ein Geo-Vließ wurde verlegt, darauf kam eine dicke Schotterschicht. Zwei Sattelzüge ließen ihre Ladung auf die Unterlage rutschen. Derweil flogen auf dem Deich die Funken. Ein altes Geländer wurde abgesägt. Auf den ersten Metern wird der Sicherheitszaun auf dem Deich gebaut. In der weiteren Folge wird die 12,5 Millionen Euro teure Absperrung entlang eines Feldweges gebaut, der rund zweieinhalb Kilometer lang parallel zum Mühlenfließ ins Landesinnere führt.

Außer der Polizeiüberwachung deutete wenig darauf hin, dass an der Stelle der Sicherheitszaun zu wachsen beginnt. Lediglich einige etwas abseits abgestellte Betonblöcke ließen auf „gewichtige“ Tätigkeiten schließen. Rund 900 Kilogramm wiegt die kleinere Version der Quader. Die größeren Betonklötze werden für Tore verwendet.

Über Sinn oder Unsinn der Baumaßnahme waren die Beschäftigten durchaus geteilter Meinung. Hinter der Hand wurde Unverständnis über die teure Absperrungseinrichtung geäußert. Die Kostenerstattung für den Besuch des amerikanischen Präsidenten Bush im vergangenen Jahr stehe noch aus und nun müsse das ärmste aller Bundesländer schon wieder tief in die Tasche greifen. „Aber dadurch haben wir Arbeit“, meinte einer der Beschäftigten. Der Zaun, der zumeist auf öffentlichen Grund und Boden errichtet wird, erstreckt sich über eine Länge von 13 Kilometern und ist 2,50 Meter hoch. Er wird von der Firma MZS Metall-Zaun-Stahlbau in Bargeshagen errichtet. Die Erdarbeiten erledigt die Brünnich Bau GmbH.

TIMO RICHTER