Versuchter Anschlag – Vier mutmaßliche Linksextremisten verhaftet

FAZ 3. August 2007

Der Haftrichter am Bundesgerichtshof (BGH) hat am Mittwochabend Haftbefehl gegen vier mutmaßliche Mitglieder der linksgerichteten „militanten gruppe“ (mg) erlassen. Wie die Bundesanwaltschaft am Donnerstag in Karlsruhe mitteilte, wird den aus Berlin stammenden Verdächtigen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen.

Die beiden 35-jährigen Verdächtigen Florian L. und Oliver R. sowie der 56-jährige Axel H. sollen am Dienstag versucht haben, in Brandenburg an der Havel drei Lastwagen der Bundeswehr in Brand zu setzen. Dabei waren sie festgenommen worden. Die unter den Lastwagen abgelegten Brandsätze konnten von der Polizei noch vor dem Übergreifen der Flammen auf die Fahrzeuge entfernt werden.

Acht Anschläge allein 2006

Der vierte Beschuldigte, der 36-jährige Andrej H., ist den Angaben zufolge ebenfalls dringend verdächtig, Mitglied der „mg“ zu sein. Darauf wiesen „umfassende konspirative Kontakte und Treffen“ mit Florian L. hin. Die „militante gruppe“ trat laut Bundesanwaltschaft erstmals 2001 in Erscheinung und soll sich seither zu 25 Anschlägen bekannt haben. Allein im Jahr 2006 beging die „mg“ acht Anschläge, darunter einen auf das Gebäude des Polizeipräsidiums in Berlin-Tempelhof, wo sich zur Tatzeit auch Personen aufhielten.

Die Karlsruher Behörde hält die aus der linksautonomen Szene stammende „mg“ für eine terroristische Vereinigung, die durch militante Aktionen die staatlichen Strukturen zerstören und an ihrer Stelle eine kommunistische Weltordnung errichten wolle.

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