Erklärung des Umwelt Protest Camps in Angarsk, Sibirien

21. Juli 2007

Im Morgengrauen des 21 Juli um fünf Uhr morgens wurde unser schlafendes Camp brutal angegriffen.

Einige Mistkerle traten unsere Zelte nieder, brannten einige nieder, stahlen Sachen, schlugen uns während wir schliefen mit Schlagstöcken, Hämmern, Keulen und Stuhlbeinen. Gleichzeitig beschimpften sie uns hasserfüllt als Antifaschisten..

Die erschreckende und wohlüberlegte Brutalität lässt keinen Zweifel daran dass es sich nicht um die Tat gewöhnliche Hooligans handelte, sondern eine wohlüberlegter Angriff von Nazis war.

Es ist notwendig hier festzustellen, dass dies während einer langen Zeit die Polizei vom Ort des Verbrechens abwesend war (mehr als eine halbe Stunde lang), dass sie in der Folge mehrfach versuchten die Existenz von Nazis in Angarsk zu leugnen, dass Vertreter der Polizei und der Staatsanwaltschaft Druck auf Teilnehmer des Camps ausübten nicht an die Öffentlichkeit zu gehen und jeglichen Kontakt zu Journalisten zu meiden.

Aber wir können angesichts einer solchen Erniedrigung und auch wegen unseres Wunsches nach Bestrafung nicht schweigen.

Letzte Nacht haben wir unseren Genossen Ilya Borodaenko verloren. Er war Anarchist, Mitglied der Autonomen Aktion Nkhoda und starb an einem tödlichen Schädelhirntrauma und der Folge von Schlägen.

In dieser Nacht waren er und zwei weitere mit der Nachtwache beauftragt und Ilya war der erst der Kontakt mit dem Nazi Abschaum hatte. Einige unserer Genossen wurden mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert (Gehirnerschütterung, gebrochener Arm, gebrochenes Bein). Unsere Zelte sind entweder zerschnitten oder verbrannt, unsere Fahnen gestohlen.

Wir werden nichts vergessen und Ilya Borodaenkos Tod seinen Mördern nicht vergeben (unabhängig des Erfolges oder Misserfolges des repressiven System das in seinem Fall ermittelt).

Wir werden weder die Aktivitäten zu unserem Umweltprotestcamps einstellen noch. unseren Kampf gegen die faschistische Pest und die Atommafia. Wir werden nicht innehalten in unserem Kampf gegen autoritäre Ideen und rassistische Haltungen, gegen all das was die Natur, unser Leben und unsere Würde bedroht. Heute trauern wir. Morgen werden wir unseren Kampf fortsetzen.

21. Juli 2007