G8: Zwei sitzen noch im Knast

Rote Hilfe Rostock, 27.06.2007

Die Rote Hilfe OG Rostock fordert die sofortige Freilassung der letzten beiden Gipfel-Gegner, die sich derzeit immer noch in Untersuchungshaft in der JVA Waldeck befinden. Sie waren während der internationalen Großdemonstration am 2.Juni im Zuge der brutalen Polizeiangriffe festgenommen worden, bei denen zahlreiche Demonstrierende zum Teil schwer verletzt wurden.
Ihnen wird Landfriedensbruch und Widerstand gegen die Staatsgewalt vorgeworfen.
Einer der Gefangenen kommt aus Rostock. Die Begründung für seine immer noch andauernde Haft ist, dass er durch seine Teilnahme an der Großdemonstration am 2.Juni gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen habe.
Bei dem anderen Gefangenen handelt es sich um den in den Niederlanden lebenden L.Y., der Mitarbeiter im Institut für internationale Kultur und Kunst (VEK-SAV) und Vorstandsmitglied des Vereins türkischer Arbeiter und Schüler (TIÖD)ist. L.Y. hat im Jahre 2002 in einem türkischen Gefängnis am Todesfasten gegen die Isolationshaft teilgenommen und ist darauf in die Niederlande geflohen. Er ist anerkannter politischer Flüchtling und in Folge der Traumatisierung durch die Erlebnisse in türkischen Gefängnissen Frührentner und in psychologischer Behandlung, die fortgesetzt werden muss.
Es ist durch nichts zu rechtfertigen, dass die Aktivisten weiter in Haft gehalten werden. Dadurch wird offensichtlich, dass die Polizeibehörden ihren auf Repression und Einschüchterung abzielenden Kurs während der Protesttage gegen den G8 Gipfel fortzusetzen gedenken.
Wir rufen alle linken, fortschrittlichen Kräfte und Organisationen dazu auf, die Inhaftierten politisch und materiell zu unterstützen und sich für ihre Freilassung einzusetzen.

Rote Hilfe OG Rostock

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