"Bild"-Redakteur betroffen - 15 Brandanschläge auf Autos

Frankfurter Rundschau 23. Mai 2007

Berlin/Hamburg (dpa) - Unbekannte haben in Berlin in der Nacht zum Mittwoch erneut zwei Autos in Brand gesetzt. "Wir gehen von einer politisch motivierten Straftat aus", sagte ein Polizeisprecher. Ob die Anschläge im Zusammenhang mit dem bevorstehenden G8-Gipfel stehen, werde geprüft.

Der Staatsschutz habe die Ermittlungen aufgenommen. Auch in Hamburg gab es in der Nacht einen neuen Zwischenfall. Dort flogen kurz vor 2 Uhr Steine auf das Haus eines CDU-Abgeordneten. Ein Fenster sei gesprungen, die Scheiben jedoch nicht eingeschlagen worden, sagte ein Polizeisprecher. Die Täter wurden trotz einer Fahndung nicht gefasst.

Am Dienstagmorgen war in Hamburg ein Auto des Chefredakteurs der "Bild"-Zeitung, Kai Diekmann, in Flammen aufgegangen. Inzwischen gibt es ein Bekennerschreiben zu dem Anschlag. Der Brief ging am Mittwoch per Post bei der Deutschen Presse-Agentur dpa ein. Er wurde mit "Militante Kampagne kämpft für Sie" unterschrieben. Die Hamburger Polizei untersuchte das Schreiben auf Spuren und Hinweise. Nach erster Einschätzung handelt es sich um eine "Selbstbezichtigung".

In der Woche zuvor waren in der Hansestadt ein Luxushotel und das Haus einen Lufthansa-Managers zur Zielscheibe geworden. Unbekannte hatten Steine und Farbbeutel geworfen. Im Anschluss wurde in Bekennerschreiben Bezug auf den bevorstehenden G8-Gipfel in Heiligendamm genommen. Die Täter kamen aus der linken Szene. In Berlin brannten mit den Anschlägen vom Mittwoch im Mai insgesamt mehr als 15 Autos.