EXTREMISMUS: Anschlag auf Haus eines Lufthansa-Managers

Spiegel-Online 18. Mai 2007

Steine und Farbbehälter flogen, Fensterscheiben gingen zu Bruch: In Hamburg haben Unbekannte einen Anschlag auf das Haus eines Lufthansa-Managers verübt. Der Staatsschutz ermittelt, die Polizei schließt einen Zusammenhang mit dem G-8-Gipfel in Heiligendamm nicht aus.

Hamburg - Die Attentäter schleuderten am Morgen Steine und Behälter mit Farbe gegen das Gebäude im Stadtteil Niendorf, wie die Polizei mitteilte. Da der Verdacht eines politischen Hintergrunds für die Tat bestehe, habe die Staatsschutzabteilung die Ermittlungen übernommen. Die Polizei schloss einen Zusammenhang mit dem bevorstehenden G-8-Gipfel in Heiligendamm nicht aus. Ein Bekennerschreiben lag zunächst nicht vor.

Der Sohn des Hausbesitzers schreckte den Angaben zufolge durch verdächtige Geräusche aus dem Schlaf und verständigte die Polizei. Die Beamten stellten fest, dass eine Fensterfront an der Rückseite des Hauses mit Steinen und mit Farbe gefüllten Gläsern beworfen worden war.

Erst am Montag hatten militante Globalisierungsgegner einen Farbanschlag auf ein Hamburger Luxushotel verübt. Außerdem wurden fünf Scheiben des Hauses an der vornehmen Elbchaussee eingeschlagen, wie die Polizei mitteilte.

In den vergangenen Monaten hatte es in Hamburg mehrfach Anschläge auf Autos und Häuser von Politikern oder Managern gegeben. Die Polizei vermutet Globalisierungsgegner hinter den Taten. Zuletzt hatte die Bundesanwaltschaft auf der Suche nach gewaltbereiten Globalisierungsgegnern 40 Objekte der linken Szene durchsuchen lassen. Gegen mehr als 20 mutmaßliche Extremisten wurden Ermittlungsverfahren wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung eingeleitet. Schwerpunkt der Aktion war Hamburg.

hen/dpa/AP

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,483553,00.html