indymedia 10. Mai 2007

(brp/radek) Hinter diesem Transparent zeigten heute in Jena hundert Menschen ihre Solidarität mit den Opfern der bundesweiten Razzia. Kurz nach 20.00 Uhr zog vom Holzmarkt aus eine lautstarke Spontandemo durch die Innenstadt, die von der überraschten Polizei nicht behindert wurde.
In mehreren Redebeitragen wurde über die Durchsuchungen am Morgen informiert und aufgerufen, sich an den Protesten gegen das Gipfeltreffen im Juni zu beteiligen. Ähnliche Aktionen fanden in zahlreichen Städten statt; an einer Solidaritätsdemonstration in Berlin beteiligten sich über 5000 Menschen. ( http://de.indymedia.org/2007/05/176188.shtml)

Nach einer Stunde endete die Demo in Jena am Holzmarkt. Kurz danach traf eine Hundertschaft Bereitschaftspolizei ein, die von einigen Nachzüglern die Personalien aufnahm.

Über 900 Polizisten hatten heute morgen über 40 Objekte in Hamburg und Berlin und vier weiteren Bundesländern durchsucht. Betroffene berichten von brutalem Vorgehen. Zumindest in Berlin drang die Polizei widerrechtlich auch in Räume ein, die im Durchsuchungsbeschluß nicht genannt waren.

Nach Angaben der Bundesanwaltschaft dient die Aktion der Aufklärung von Brandanschlägen der militanten gruppe (mg). Tatsächlich drang die Polizei fast ausschließlich in die Räume offen arbeitender linker Gruppen und in Buchläden und Soziokulturelle Zentren ein. Dies läßt vermuten, daß es der Bundesanwaltschaft in Wirklichkeit eher um die Ausforschung und Einschüchterung der gesamten G 8-kritischen Bewegung geht. "Jeder, der jetzt noch gegen den G8 auftritt und dabei grundsätzliche Forderungen aufstellt, muss wohl damit rechnen, als Terrorist gebranntmarkt zu werden", erklärte das Thüringer Anti G8-Netzwerk.