Gipfelgegner kommen mit Bussen und Sonderzügen zur G8-Demo

Ostsee Zeitung 5. Mai 2007

Rostock (OZ) Im Vorfeld des G8-Gipfels ist in Rostock am 2. Juni eine Großdemo der Globalisierungsgegner geplant. In der Stadt wird der Ausnahmezustand herrschen.

Sonderzüge: Es werden Tausende Demonstranten anreisen. Drei Sonderzüge bringen schätzungsweise 2500 Gipfelgegner. Sie kommen aus der Schweiz, aus Österreich, aus Nordrhein-Westfalen. Der erste trifft um 7 Uhr morgens in Rostock ein, der zweite um 9 Uhr. (Die Demo beginnt um 13 Uhr). Schon jetzt sind 50 Busse angemeldet, sie können weitere 2500 Menschen transportieren. „Der Standstreifen für die Busse an der B 105 beginnt am Stadthafen und ist sieben Kilometer lang“, weiß Dieter Rahmann vom Organisationsteam der Gipfelgegner. „Die meisten Busse werden erfahrungsgemäß erst 14 Tage vor der Demo angemeldet.“
Kontrollen: Die Stadt wird „dicht“ sein. „Die B 105 wird am 2. Juni komplett gesperrt sein“, ergänzt Demo-Planer Monty Schädel. „Von der Anreise mit regulären Zügen oder gar dem Pkw raten wir wegen des zu erwartenden Verkehrschaos in und um Rostock dringend ab“, warnt die globalisierungskritische „Antifa“ im Internet. Auf den Zufahrtsstraßen werden Personen- und Fahrzeugkontrollen der Polizei stattfinden.

Gewalt: Die Polizei rechnet mit gewalttätigen Auseinandersetzungen. Neben „normalen“ Demonstranten“ werden Autonome erwartet. Die Rechtsradikalen wollen den Demo-Zug „unterwandern“. Nicht alle Neonazis werden also zu der für den gleichen Tag angesetzten Demo von Rechtsradikalen nach Schwerin fahren.

Blockaden: Im Internet ist davon die Rede, dass Farbbeutel und Pflastersteine geworfen werden, Materialblockaden und Heuballen brennen könnten. Gerüchte besagen, dass gewaltbereite Demonstranten sogar die Versorgung der Stadt mit Strom und Wasser unterbrechen wollen. „So etwas hat es in Deutschland schon gegeben“, bestätigt ein Mitarbeiter der Stadtwerke Rostock. Er warnt aber davor, Hochspannungsmasten zu ersteigen. „Damit bringen die Täter sich in Lebensgefahr.“

Notaufnahme: Die Rostocker Kliniken sind in der Lage, bis zu 70 Schwerverletzte aufzunehmen. Wären es mehr, müsste auf weiter entfernte Krankenhäuser in der Umgebung zurückgegriffen werden. Darüber hinaus baut die Bundeswehr in Wittenbeck (Landkreis Bad Doberan) ein mobiles Krankenhaus auf.

Polizei: Trotz allem: Kein Bewohner braucht die Stadt zu verlassen, versichert Polizeisprecher Ingolf Dinse. „Wenn die Lage es erfordert, werden in der Innenstadt vor jedem Haus mehrere Polizisten stehen. Und falls nötig, auch schon um 7 Uhr.“

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