1. Mai - Randale in Kreuzberg

mein berlin.de 2. Mai 2007

Flaschenwürfe auf Polizisten - Foto: dpa
Mehrere Linksautonome haben am Abend versucht, das Myfest in Kreuzberg zu stören. Ab 22 Uhr reagierte die Polizei und nahm mehr als 20 Randalierer fest.

Berlin - Ein Gruppe von Randalierern schlug Scheiben an einer Bushaltestelle ein, eine andere zündete einen rollbaren Müllcontainer an. Flaschen und Steine wurden in einen Hof in der Nähe der Oranienstraße, in dem Polizisten standen, geworfen. Nachdem die Polizei zunächst zurückhaltend reagiert hatte, verstärkte sie ab 22 Uhr ihre Präsenz am Görlitzer Bahnhof und ging gezielt gegen Randalierer vor. Dabei kam seitens der Beamten auch Pfefferspray zum Einsatz. Bei den Auseinandersetzungen wurden mehrere Personen, darunter auch Polizisten, verletzt. Ein Papiercontainer ging in Flammen auf. Laut Polizei gab es mehr als 20 Festnahmen. Berlins Polizeipräsident Dieter Glietsch zeigte sich hinterher zufrieden mit dem Verlauf des Einsatzes. Die Gewalttätigkeiten früherer Jahre seien weiter zurückgegangen.

Zuvor war die sogenannte „Revolutionäre-1.Mai-Demonstration” friedlich durch Kreuzberg gezogen. An dem von einem Bündnis linker Gruppen initiierten Aufzug zum 1. Mai nahmen nach Angaben einer Polizeisprecherin rund 5000 überwiegend junge Demonstranten teil. Die Veranstalter sprachen von 15.000 Teilnehmern. Zwischenfälle und Störungen gab es nach Angaben der Sprecherin während der Demonstration nicht. Der Zug, der am Lausitzer Platz begann und am Spreewaldplatz mit einer Kundgebung endete, querte mit nur wenigen Zwischenfällen auch das Myfest, wo immer noch Tausende feierten.

Die „Revolutionäre-1.Mai-Demonstration” richtete sich gegen den Sozialabbau in Deutschland und sollte nach Angaben der Veranstalter auch zur Mobilisierung gegen den G8-Gipfel im Juni im Ostseebad Heiligendamm beitragen. Zu Beginn der Veranstaltung forderten Redner unter anderem die Freilassung aller RAF-Gefangenen. Auf Transparenten war zudem zu lesen „Freiheit für Christian Klar”, „G8 angreifen”, „Imperiale Kriege verhindern - Kapitalismus abschaffen” sowie „Das Proletariat hat nichts zu verlieren, außer seine Ketten”. (mb/ddp)

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