Gentechnisch veränderter Raps ausgesät

Ostsee Zeitung 20. April 2007

Groß Lüsewitz (dpa) Ungeachtet von Störaktionen durch Gegner der Gentechnik hat heute beim Agrobiotechnikum in Groß Lüsewitz die Aussaat von gentechnisch verändertem Raps begonnen. Ziel des Versuches ist es laut Versuchsleiterin Kerstin Schmidt, verschiedene Möglichkeiten zur Vermeidung von Auskreuzungen in benachbarte Bestände zu untersuchen.

Die zwölf Versuchsparzellen von jeweils zehn Quadratmetern seien zur Verminderung des Pollenflugs mit Barrieren aus speziellen Stoffbahnen umgeben, die besonders stark Pollen binden könnten. Zudem werde der wirtschaftlich weniger bedeutende Sommerraps eingesetzt, der im weiten Umkreis keine Kreuzungspartner habe.

Um die Parzellen werde zusätzlich ein 30 Meter breiter Streifen mit konventionellem Sommerraps angelegt, hieß es. Dort sollen später die Samen geerntet werden, um eine eventuelle Einkreuzung zu messen. Auf Basis dieser Daten werde die effektivste Methode für Freisetzungsversuche identifiziert.

Auf das Agrobiotechnikum war in der Nacht zu gestern vermutlich von Gegnern des G8-Gipfels im Juni in Heiligendamm ein Farbanschlag verübt worden. Zudem war eines von sechs Versuchsfeldern für den Anbau von gentechnisch veränderten Kartoffeln beschädigt worden, der Schaden hielt sich nach Schmidts Angaben aber in Grenzen.