Versuchsfeld für Gen-Kartoffeln in Groß Lüsewitz beschädigt

Ostsee Zeitung 20. April 2007

Groß Lüsewitz (dpa) Auf das Agrobiotechnikum in Groß Lüsewitz bei Rostock ist in der Nacht zu Donnerstag vermutlich von Gegnern des G8-Gipfels im Juni in Heiligendamm ein Farbanschlag verübt worden. Wie die G8-Polizeieinheit „Kavala“ berichtete, wurde auch eines von sechs Versuchsfeldern für den Anbau von gentechnisch veränderten Kartoffeln beschädigt. Dabei ist nach Angaben von Kerstin Schmidt vom Agrobiotechnikum kein großer Schaden entstanden. Groß Lüsewitz ist ein Zentrum für Gentechnik-Forschung im Nordosten. Nach Angaben des „Kavala“-Sprechers handelt es sich bei den Schmierereien an dem Gebäude um Aufschriften wie „Gentechnik stoppen“. Zudem seien sechs Farbbeutel geworfen worden. Wie es die Gegner der Gentechnik geschafft haben, auf das Versuchsfeld zu kommen, werde derzeit untersucht. Es gebe sowohl einen firmeneigenen Sicherungsdienst als auch ständige Polizeikontrollen. Groß Lüsewitz zählt seit Längerem zu den gefährdeten Objekten im Zusammenhang mit Protesten gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm.

Unterdessen hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit dem BASF-Konzern die Freisetzung weiterer genveränderter Kartoffeln erlaubt – unter anderem in Mecklenburg-Vorpommern. Wo genau in MV BASF die Kartoffeln pflanzen will, ist nicht bekannt.

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