Rostock stellt G8-Gegnern Campplatz zur Verfügung

NDR 18. April 2007

Die Stadt Rostock hat am Mittwoch einen weiteren Campplatz von Ende Mai bis zum Abschluss des G8-Gipfels in Heiligendamm genehmigt. Die Stadt bestätigte eine entsprechende Mitteilung von Monty Schädel, dem Koordinator des Rostocker Anti-G8-Bündnisses. Das in einem Industriegebiet an der Warnow gelegene Camp soll Platz für 5.000 Menschen bieten. Es ist das dritte nach dem in Reddelich (Kreis Bad Doberan) für 5.000 und dem in Bützow (Kreis Güstrow) für 15.000 Menschen.

Weiteres Camp dringend gesucht

Den Angaben zufolge wird in der Hansestadt oder nahen Umgebung noch ein weiteres Camp dringend benötigt. Es sei noch völlig unklar, wo die mehreren 10.000 Leute Unterkunft finden sollen, die nur zur Demonstration am Samstag vor dem Gipfel (2. Juni) nach Rostock kommen. Es gebe keine genaueren Einschätzungen der Demonstrantenzahlen, sagte Schädel. Man sei bei den Planungen auf Vermutungen und Erfahrungen früherer G8-Gipfel angewiesen.

Alternative: Übernachtung in Turnhallen

Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos) hat inzwischen Überlegungen bestätigt, am ersten Juni-Wochenende Turnhallen im Stadtgebiet zur Verfügung zu stellen. Dort könnten noch einmal rund 5.000 Demonstranten unterkommen. Die Camp AG, die sich um die Unterbringung der Demonstranten in Rostock und Umgebung kümmert, hat bereits angekündigt, dass die Leute in den Parks schlafen würden, sollte es nicht genügend Campplätze geben.

DGB unterstützt G8-Proteste

Unterdessen kündigte der Vorsitzende des DGB-Nord, Peter Deustchland, an, dass die Gewerkschaften die Proteste gegen den G8-Gipfel unterstützen werden. Zwar gebe es keinen offiziellen Aufruf des DGB dazu, dennoch seien die Gewerkschaften vor Ort mit eingebunden, sagte Deutschland am Mittwoch in Hamburg. Die DGB-Jugend werde während des Weltwirtschaftsgipfels ein Jugendcamp organisieren.

Stand: 18.04.2007 14:10