Hamburger Feuerwehrleute helfen mit

Ostsee Zeitung 17. April 2007

Dixi-Klos, Parkplätze für 1000 Busse – noch sind viele Aufgaben zum G8-Gipfel offen. Doch die Planer bei der Stadt geben sich ganz locker.

Südstadt Zum G8-Gipfel werden mehrere Hundert Feuerwehrleute aus anderen Bundesländern in Rostock Dienst schieben. Wie Wilfried Behncke vom Brandschutz- und Rettungsamt gestern mitteilte, gibt es bereits entsprechende Vereinbarungen unter anderem mit Hamburg und Sachsen-Anhalt. Insgesamt sollen 500 bis 600 Feuerwehrleute und Rettungssanitäter zusätzlich ab Ende Mai für das Großereignis bereitstehen. Die Einsatzkräfte werden in städtischen Gebäuden und in Hotels untergebracht.

In der Rettungswache an der Erich-Schlesinger-Straße wird rund um die Uhr der gemeinsame Einsatzstab von Rostock, Bad Doberan und Güstrow arbeiten. Die Aufrüstung der Leitstelle mit Telefon- und Computerrechnik für eine Million Euro ist bereits abgeschlossen. Von hier werden alle nichtpolizeilichen Maßnahmen gelenkt. Ein vergleichbares Ereignis dieser Größenordnung, bei dem mehrere Kreise zusammenarbeiten, habe es bisher in Deutschland noch nicht gegeben, so Behncke. Insgesamt erwartet er „eine große Bewährungsprobe mit vielen, vielen Fragezeichen.“

Nach bisherigen Schätzungen werden 100 000 Gipfelgegner erwartet, die zur Hälfte mit Bussen anreisen. Wo die erwarteten 1000 Busse parken sollen, dafür „ist das Konzept noch nicht klar“, sagt der Chefplaner. Der Einsatzstab geht davon aus, dass das öffentliche Leben normal weitergeht, wenn in Rostock über Zehntausend Gipfelgegner demonstrieren und Quartier beziehen. Beim Verkehr gebe es aber noch „viele Unbekannte“, sagt Behnckes Stellvertreter Uwe Walter. Laut Reinhard Meyer, Chef der Schweriner Staatskanzlei, wohnen die größten Delegationen der G-8-Staaten, USA und Russland, während des Treffens in Rostock. Massive Verkehrsprobleme erwartet die Stadt am 9. Juni, dem Sonnabend nach Gipfelende. Zehntausende Polizisten, Protestierer und Journalisten fahren nach Hause und treffen auf Urlauberströme zum Wochenende.

Manfred Otto, Niederlassungsleiter von Toitoi- und Dixi-Sanitärsysteme Rostock warnt vor Engpässen bei öffentlichen Toiletten und mobilen Duschen. Seit Januar habe er an die Ämter appelliert, rasch Bedarf anzumelden. „Es gibt nicht eine konkrete Anfrage“, sagt Otto. Der Markt in Deutschland sei leer. Wenn nicht rasch bestellt würde, könne es ernsthafte Probleme geben. „Wir sind nicht in Frankfurt“, so der WC-Verleiher, „hinter Rostock kommt nichts mehr“. Behncke sieht das nicht so dringend. Es gebe Gespräche mit Anbietern. Noch sei der Bedarf unkar, etwa für die drei Großzeltplätze für mehrere Tausend Gipfelgegner auf Rostocker Stadtgebiet. Kosten für Dixi-WC und Müllbeseitigung muss die Hansestadt tragen. Über deren voraussichtliche Höhe wurde nichts mitgeteilt.

GERALD KLEINE WÖRDEMANN