G8 Proteste gehen in die entscheidene Phase

CampInski Pressegruppe, Carl Kemper, 0179-3764812

An die Redaktionen
15.04.2007

Pressemitteilung: G8 Proteste gehen in die entscheidene Phase

Mit rund 400 TeilnehmerInnen endete gestern die dritte Aktionskonferenz des Bündnisses gegen G8 in Rostock. "Wir sind in der ganzen Breite unseres Bündisses entschlossen, erfolgreich gegen das Gipfeltreffen der G8-Regierungen zu protestieren. Wir sind gut aufgestellt, das Treffen hat noch mal viele Arbeitsergebnisse gebracht, jetzt geht der Widerstand in die entscheidene Phase," so Carl Kemper heute gegenüber den Medien.

Neben der Aktionskonferenz hat ein Internationales Treffen mit TeilnehmerInnen aus 16 Ländern stattgefunden. „Das internationale Interesse ist groß, es werden tausende DemonstrantInnen aus dem Ausland erwartet.“ Bei diesem Treffen wurde ein Plan B verabschiedet. „Falls wir merken, dass wir bei unseren Protesten mehr blockiert werden, als dass wir selbst die G8 blockieren k=F6nnen, werden wir in eine der kapitalistischen Metropolen des Landes ausweichen und dort unseren Protest auf die Straße tragen,“ so Lucia, eine der TeilnehmerInnen. "Auch in anderen Ländern werden Aktionen während der Gipfeltage vorbereitet."

Für die Gipfeltage konkretisieren sich inzwischen die Aktionen. So wird der landwirtschaftliche Aktionstag am 3. Juni mit einer Demonstration von der Agrarwissenschaftlichen Fakultät in Rostock zum Neuen Markt beginnen. Neben Bauern aus Deutschland, die zum Teil mit Traktoren anwesend sein werden, erwarten die OrganisatorInnen Landwirte aus Lateinamerika, Afrika, Asien. Im Anschluss wird eine Ralley an verschiedenen Orten der Landwirtschaft und der Lebensmittelproduktion vorbeiführen. Der Abschluss des Aktionstages wird in Groß Lüsewitz sein, dem Standort des genteschnischen Forschungsinstitutes, wo es bereits in dieser Woche zwei Aktionen gegeben hat. Im Vorfeld ruft die Aktionsgruppe gemeinsam mit Via Campesina, einer weltweiten Organsiation, in der etwa 200 Millionen Bauern und Bäuerinnen organisiert sind, zu einem Aktionstag in verschiedenen bundesdeutschen Städten am 17. April auf.

Beginn der Blockadeaktionen ist Dienstag, der 5. Juni, mit Aktionen und Demonstrationen am Flughafen Rostock-Laage. "Hier gibt es bereits drei angemeldete Kundgebungen, eine vierte wird vorbereitet," so Carl Kemper. "Ziel des Aktionstages ist es, den Zusammenhang der G8 zu Krieg und Folter herzustellen und mit Blockaden den Ankommenden zeigen, dass sie hier nicht willkommen sind."

In der Frage der Unterbringung der Protestierenden gibt es allerdings auch sieben Wochen vor Gipfelbeginn noch großen Handlungsbdarf von Seiten der Behörden. "Erfreulich ist, dass es in den Verhandlungen um den Fischerhafen in Rostock Fortschritte gibt und der Vertrag kurz vor der Unterschrift steht," so Kemper. „Zusammen mit dem bereits bestehenden Camp in Reddelich könnten so rund 10 000 Menschen untergebracht werden. Wir erwarten aber nahezu das Doppelte an CamperInnen und fordern, dass die Behörden ihre Taktiererei beenden und erkennen, wie notwenig diese Camps für einen gut vorbereiteten Ablauf der Protesttage sind. Es steht zu befürchten, dass die Protestierenden ansonsten wild campen müssen."

Empört zeigte sich Carl Kemper über die Unfähigkeit und den Unwillen der Polizei, eine angemeldete antifaschistische Demonstration am Samstag in Wismar vor der militante Naziszene zu schützen. "Während CamporganisatorInnen und DemoanmelderInnen mit großem Aufwand auf Schritt und Tritt überwacht und in ihrer Arbeit behindert werden, können Faschisten mit Stahlmuttern drei DemonstrationsteilnehmerInnen schwer verletzen." Beteiligte Antifaschisten zitierten die Einsatzleitung mit den Worten, eine antifaschistische Demonstration in Wismar sei an sich schon eine Provokation und man müsse mit solchen Übergriffen rechnen.