Grüne halten an eigenständigem G8-Protest fest

pr-inside 12. April 2007

Roth: Grüne trügen so genannten Bündnisaufruf nicht mit, weil «Feindbilder zu einseitig» sind

Berlin (ddp). Die Grünen wollen bei den Protesten gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm an einer eigenständigen Position festhalten. Die Grünen trügen den so genannten Bündnisaufruf nicht mit, weil «Feindbilder zu einseitig dargestellt» würden, sagte Parteichefin Claudia Roth am Donnerstag in Berlin. Es gebe aber «keine Spaltung» zwischen Grünen und den Globalisierungsgegnern. Der Aufruf mache die sieben führenden Industrienationen und Russland allein für Kriege und Umweltverschmutzung verantwortlich, argumentierte Roth und fügte hinzu: «Es gibt auch noch andere, die schuld sind an den Problemen dieser Welt.» Sie verwies darauf, dass der Aufruf nur von einem Drittel der G8-kritischen Gruppen unterzeichnet worden sei. Die Grünen-Vorsitzende monierte zugleich, dass es Tendenzen zu einer «einseitigen Vereinnahmung» des G8-Protests durch die Linkspartei gebe. Die Grünen erwarten laut Roth vom G8-Gipfel insbesondere konkrete Beschlüsse zum Klimaschutz. In einem eigenen Aufruf zur Großdemonstration am 2. Juni fordert die Partei die Teilnehmerländer auf, «alles zu tun, um die Klimaerwärmung auf plus zwei Grad zu begrenzen». Weitere Kernforderungen sind ein Artenschutzabkommen und die Umsetzung der UN-Millenniumsziele. Roth relativierte zugleich die Kritik der Grünen-Führung an einer «Schwarz-Weiß-Sicht» eines Teils der Friedensbewegung, die auch innerparteilich für Streit gesorgt hatte. «Wir brauchen mehr denn je eine Stärkung der Friedensbewegung», betonte Roth. Die Grünen wollten sich aber nicht «aus Feigheit» einem bestimmten Spektrum anbiedern. (ddp)