Zum G8-Gipfel rüstet Polizeitruppe auf - DGB und Frauengruppen kündigen Protest an

SVZ 3. April 2007

Rostock (zvs/dpa) • Der G8-Gipfel bindet immer mehr Sicherheitspersonal: Die eigens zur Vorbereitung eingerichtete G8-Polizeitruppe „Kavala“ wird um 120 Beamte aufgestockt. Damit seien im Lagezentrum in Waldeck bei Rostock 300 Polizisten mit der Vorbereitung des Gipfels vom 6. bis 8. Juni in Heiligendamm beschäftigt, sagte ein Kavala-Sprecher gestern. Die hinzugekommenen Polizisten stammen aus MV und anderen Bundesländern. Bis zum Gipfel werde der Planungsstab auf mehr als 550 Beamte anwachsen. Insgesamt sollen 16 000 Polizisten das Treffen schützen.

In Güstrow bereiten sich Rettungskräfte des DRK für einen Einsatz während des Gipfeltreffens vor. Die Helfer bereiten sich derzeit mit Schulungen und Einsatzübungen vor. 30 Spezialisten des Sanitäts- und Versorgungszuges des Kreisverbandes werden im Juni in Heiligendamm dabei sein.

Indes formiert sich weiterer Widerstand gegen das Treffen. Die Linkspartei rief gestern Mitglieder und Sympathisanten zur Beteiligung an den Protesten gegen den G8-Gipfel im Juni auf. Parteivize Katja Kipping kritisierte in Berlin, die Schere zwischen Arm und Reich in der Welt gehe weiter auseinander.

Zu den Kritikern gehört auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). Mit 500 Mitgliedern will der DGB vom 1. bis 10. Juni ins Bützower Camp der G8-Gipfel-Kritiker einziehen, sagte der Sprecher DGB-Jugend, René Rudolf. Der DGB sei an der Organisation des Alternativgipfels beteiligt und werde darüber hinaus Workshops, Diskussionsrunden und Ausstellungen anbieten.

Widerstand haben auch verschiedene Frauengruppen aus Rostock angekündigt. „Der Gipfel ist auch eine Gelegenheit, speziell auf frauenpolitische Themen aufmerksam zu machen, sagte Regina Schreglmann von „Frauen helfen Frauen“. Dazu zähle unter anderem die Liberalisierung des Dienstleistungsbereiches, da in dieser Branche überdurchschnittlich viele Frauen arbeiteten. Die Frauengruppen wollen zur Großdemonstration am 2. Juni mit mindestens einem Feministenblock teilnehmen.

Dienstag, 3. April 2007