Fromm: Militante an der Grenze zum Terrorismus

HNA 31. März 2007

Verfassungsschutzpräsident warnt vor extremistischen Kleinstgruppen

Kassel. Verfassungsschutzpräsident Heinz Fromm hat vor linksextremistischen Kleinstgruppen gewarnt, die anlässlich des bevorstehenden G8-Gipfels in Heiligendamm mobil machten. Die Gruppen verübten vor allem Anschläge auf Sachen, sagte From in einem HNA-Interview. Sie überschritten damit aber “die Grenze zu terroristischem Gewalthandeln”. Es sei dabei nie auszuschließen, dass auch Menschen zu Schaden kämen - auch wenn dies nicht beabsichtigt sei.

Für all diese Gruppen gelte, dass Militanz unverzichtbarer unmittelbarer Ausdruck ihrer Gegnerschaft zum System sei, sagte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (Köln). Die bekannteste dieser Gruppierungen sei die im Raum Berlin operierende “militante Gruppe”, die seit dem Jahr 2001 bereits über 20 Anschläge verübt habe

Erst am Mittwoch hatte sich die “militante gruppe” zu einem Brandanschlag auf ein Bürohaus in Berlin bekannt. Bei dem Anschlag war am Eingang des Gebäudes Sachschaden entstanden. In dem Haus befinden sich unter anderem Büros der Italienischen Handelskammer und des Verbandes Türkischer Industrieller.

Nach einem Bericht der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung nehmen die Linksextremisten in ihrem Bekenner- Flugblat ausdrücklich Bezug auf die Kapitalismus-Kritik, die der inhaftierte RAF-Terrorist Christian Klar in einem Grußwort an die “Rosa-Luxemburg-Konferenz” geübt hatte. • Das Interview mit Hein Fromm finden Sie in unserer Sonntagszeit-Beilage zum Thema “1977 - das deutsche Terrorjahr”

30.03.2007
Von Wolfgang Blieffer