Ringen der G8-Gegner

Kölnische Rundschau 18. März 2007

Einigkeit und Geschlossenheit wollten die Organisatoren des 1. Kölner G8-Protest Gipfels am Samstag demonstrieren. Ein breites Spektrum von linken Gruppen, Menschenrechtlern und Naturschützern bis hin zu Vertretern christlicher Initiativen hatte sich im Bürgerzentrum Alte Feuerwache versammelt. Die Globalisierungsgegner wollten diskutieren, wie eine gemeinsame Protestaktion gegen den G8-Gipfel aussehen könnte, der vom 6. bis zum 8. Juni in Heiligendamm stattfinden wird.

„Ein Bündnis in dieser Breite hat es noch nie gegeben“, erklärte Mitorganisator Reiner Schmidt von der „Interventionistischen Linken“ stolz im Vorfeld. Doch bereits zu Beginn der Podiumsdiskussion schlugen die Wellen hoch. Dieter Asselhoven vom „Anti G8 Bündnis Köln“ übte heftige Kritik an der Organisation des Protestes. Nur ein kleiner, ausgewählter Kreis wirke bislang an den Planungen mit, die Basis werde ausgeschlossen.

Streit gab es über die Frage, ob man während der Protestaktionen Gewalt gegen Sachen üben dürfe. Das aktuelle Konzept sieht einen kompletten Verzicht auf Gewalt vor. Angesichts dieser Gegensätze, überraschten die Worte von Angela Klein nur wenig. Die Vertreterin der Aktion „Euromärsche“ erklärte, dass es an einer gemeinsamen politischen Überzeugung mangele. Die Proteste beim G8-Gipfel 2001 in Genua würden zwar als Vorbild herangezogen, die Bewegung sei aber zersplittert. „Jeder besetzt nur seine Nische und fährt damit nach Heiligendamm.“

VON TIM ATTENBERGER, 18.03.07, 20:39h