G8-Proteste: Ton wird schärfer - Okay für Reddelich / Mit Abbruch der Gespräche gedroht

SVZ 13. März 2007

Rostock (jung) • Mit einem Campplatz in Reddelich (Landkreis Bad Doberan) sind die Kritiker des Heiligendammer G8-Gipfels einverstanden. Dies gab die Camp AG der Gipfelgegner gestern in Rostock bekannt.„Die Fläche von fünf oder sechs Hektar ist aber viel zu klein, um 15bis 25000 Menschen zu beherbergen“, beklagte Lutz Schiefelbein von der Camp AG. „Sie hat nur Platz für 2 bis 3000.“ Daher seien weitere Flächen nötig, deren Standort noch unklar ist.

Zudem kritisierte er, dass bei der Besichtigung des Platzes eine Polizeistreife aufgetaucht sei, die Personalien aller Anwesenden aufgenommen und Verstärkung angefordert habe. „Beim nächsten Mal ist Feierabend“, sagte Schiefelbein und kündete bei einer zweiten Maßnahme dieser Art den Abbruch der Gespräche mit der Polizei an.

Axel Falkenberg, Sprecher der G8-Polizei Kavala, weist die Vorwürfe zurück. Die Kontrolle sei eine rechtlich zulässige Identitätsfeststellung gewesen. „Und die vermeintliche Verstärkung, war nur ein Schichtwechsel“, so Falkenberg. Filmaufnahmen könnten dies beweisen.

Laut der Camp AG bleibt noch bis Ende März Zeit, um weitere Flächen zu finden. Dann greift Plan B. Will heißen: Die Organisatoren listen den Demonstranten Plätze in der Stadt auf, wo Übernachtungen möglich sind. Die auf ganz Rostock verteilten Gipfelgegner werden dann mit „fahrenden Küchen“ versorgt.