Das Schuh-Company-Spiel

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Ziel
  • Neoliberales Denken und daraus erwachsende ökonomische Tendenzen aufzeigen.
  • Systematische Verkettung aller Beteiligten im Neoliberalismus


Methode

Klein-Gruppen mit ca. 4-5 TN bilden.

Die Aufgabe lautet: „Ihr seid ManagerInnen eines grossen multinationalen Schuhunternehmen. Dieses möchte einen Teil seiner Produktion in ein Land auslagern, welches für es günstigere Produktionsbedingungen bereithält als die EU. Die TN sollen aufschreiben, welche Kriterien für sie wichtig sind, um ihre Produktion und Herstellung zu verlegen. Dann sollten die Gruppen wieder zusammenkommen und jede Gruppe ihre Bedingungen erläutern und vorlesen.


Variante

Eine der Kleingruppen spielt das multinationale Grossunternehmen. Die anderen Kleingruppen sind nationale Regierungen, welche den Konzern für ihr Land gewinnen wurden. Dafür müssen sie attraktive Angebote für den Konzern ausarbeiten.

Diese werden in der Großgruppe vorgestellt. Nach kurzer Beratung wählt dann die Konzern-Gruppe das für sie geeignetste Land aus und gibt eine Begründung für ihre Wahl ab.

Wenn die Gruppe nicht so viel Spass hat Handelsbarrieren verschwinden zu lassen, Löhne zu dumpen, Arbeitsrechte aufheben zu lassen usw., sollte die Moderation dennoch Neoliberalismus an dem Beispiel einer Schuh-Firma verdeutlichen.


Hintergründe

Globalisierung schon seit 1492 durch Kolonialisierung Grossunternehmen mit Geld können fast alles tun was sie wollen, sie versprechen Investitionen, aber die Staaten sind verschuldeter den je, die lokalen Ökonomien sind dem Druck des geöffneten Weltmarktes nicht gewachsen und können den billigen subventionierten Produkten aus den westlichen Ländern u.a. Getreide nichts entgegensetzen.

Der versprochene „trickle-down-effect“ bis in die ärmsten Bevölkerungsschichten findet nicht statt, stattdessen bedienen sich die lokalen Eliten an Entwicklungshilfe und Krediten.

Ein einfacher Grundsatz des Neoliberalismus ist:

  • Kosten der Produktion zu vermindern bei gleichzeitiger Gewinnmaximierung- Produktionskosten verbilligen
  • Privatisieren von öffentlichen Unternehmen
  • Kapitalbewegung ohne Einschränkungen
  • Unterwanderung der Möglichkeiten, dass die Regierung Grosskapitalfirmen regulieren könnte
  • Eliminierung von öffentlichen Eigentum
  • Kreieren von mächtigen, globalen Institutionen wie WTO, welche es immer mal wieder schaffen durch Lobbyarbeit oder andere Mittel informeller Einflussnahme politische Entscheidungen zu ihren Gunsten beeinflussen
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