Ablauf Infoveranstaltung

Technix - Brief an die VeranstalterInnen

Ablauf der Veranstaltung

• Kurze Vorstellung der Infotour bzw. des Projekts Gipfelsoli
• Vorstellung der Struktur der Veranstaltung; Darstellung der 2 Blöcke:
  1. Einführung in G8
  2. Heiligendamm 2007

Kontakt: infotour@gipfelsoli.org

Diskussion

Im Anschluss daran öffnen wir die Diskussion. Fragestellungen die oft auftauchen sind:

• Pro und Contra Gipfelmobilisierung (siehe hierzu das Papier von GlocalGroup Hanau)
• Sollen die Ressourcen für die Gipfelmobilisierung nicht lieber in lokale Kämpfe gesteckt werden?
• Zusammenarbeit mit dem linken Bündnis
• Konkrete Aktionsideen und -planungen
• Möglichkeiten der Zusammenarbeit
• Lokale Strukturen schaffen (in den Städten wo die Veranstaltungen stattfinden)
• Anschlussfähigkeit linker Globalisierungskritik an rechte und antisemitische Theorie

ein Beispiel einer Diskussion ist in der rechten Spalte dokumetiert.

Exemplarisch hier die Dokumentation der zweistündigen Diskussion, die sich im Anschluss an die Veranstaltung in Poznan/ Polen ergab. Ein Auszug aus dem Bericht einer Aktivistin:

• Lokal & Global: Inwiefern ist es sinnvoll sich immer wieder in so Groß-Events zu stürzen, ist es nicht wichtiger lokale Projekte voranzubringen? Die FA führte ihre Arbeit zu dem Lebensmittel-Hersteller Goplana an, der in Poznan gerade einen Arbeiter wegen gewerkschaftlichen Engagements entlassen hat. Wie können hier die Verbindungslinien zwischen lokal und global im Kontext zu G8 herausgestellt werden? Vorgeschlagen wurde, noch mal stärker über dezentrale Aktionstage an gemeinsam vereinbarten Terminen nachzudenken.

• Aktionsformen: Befremdlich wirkte auf einige die Brückenblockade-Aktion in Evian, weil die AktivistInnen sich total auf die Polizei verlassen haben, Gewalt seitens der Polizei in Osteuropa hingegen nicht berechenbar ist. Besonders hinsichtlich St. Petersburg wurde häufig betont, dass die Vorgehensweisen seitens der Polizei andere wären. Inwiefern ist es überhaupt sinnvoll sich auf gewisse "Spielregeln" und damit auf die Vorgehensweise der Polizei zu verlassen?

• Kosten: Angemerkt wurde, dass die Kosten für Gipfelproteste, u.a. die Reisekosten enorm hoch seien. Vor dem Hintergrund, dass die finanziellen Mittel und Ressourcen vieler osteuropäischer Gruppen sehr beschränkt sind und im Verhältnis zu unseren Erfahrungen mit Geldern sehr sparsam umgegangen wird, wurde die Frage aufgeworfen, ob es nicht sinnvoller sei, diese Gelder lieber für die örtliche Arbeit zu verwenden.

• Reisekosten: In Anbetracht der Bemerkung, dass die Fahrten so teuer seien und oft die Mittel nicht aufgebracht werden können, kam unsererseits der Vorschlag, dass über eine Bezuschussung im Zuge der Vorbereitungen diskutiert werden könne.

• Einbindung bei den Aktionstagen: Im Hinblick auf Erfahrungen in Gleneagles wurde angemerkt, dass ausländische GenossInnen besser in die Aktionen integriert werden müssten.

• Was meinen wir eigentlich, wenn wir konkrete Zusammenarbeit im Vorfeld vorschlagen? Es wurde nach konkreten Möglichkeiten gefragt wie die Zusammenarbeit aussehen könnte. Besonders hinsichtlich der Kooperation mit Gruppen und Menschen aus anderen Ländern wird hoffentlich das Camp 06 eine wichtige Funktion haben und ein Ort für den Austausch über Politikverständnisse, Situationen in den verschiedenen Ländern usw. sein.

Mir ist an dieser Stelle aufgefallen, dass wir aufpassen müssen nicht nur zu postulieren wir wollen einen internationalen Protest "kommt alle zu uns", sondern dass wir für die konkrete Zusammenarbeit immer wieder auch Anknüpfungspunkte bieten müssen. Dieses "kommt alle zu uns" erscheint mit insofern fragwürdig, als dass schnell der Eindruck vermittelt wird, dass wir gerne einfach auch viele polnische GenossInnen da haben wollen, weil wir einen bunten und internationalen Protest haben wollen. Aber das ist ja schließlich kein Selbstzweck! Vielmehr wollen wir eine transnationale Kooperation, um gemeinsam stärker zu werden und dem globalisierten Kapital globalen Widerstand entgegen setzen zu können. Um dem einen Schritt näher zu kommen, müssen wir uns m.E. sehr genau Gedanken machen, wie diese Kooperation im Zuge der Heiligendamm-Gipfelproteste aussehen kann. Sicherlich sind so Info-Touren auch über Grenzen hinweg ein wichtiger Schritt.